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Fünf Hütten erschließen samt ihren Verbindungswegen den Kaunergrat als wildestes Revier der Ötztaler Alpen. In der Tat gebärden sich die schroffen Felskastelle in dem langen Gratzug zwischen Pitz- und Kaunertal wesentlich unnahbarer als etwa die hohen Gletscherberge zwischen Weiß- und Hauptkamm. So sind es in diesem ursprünglichen Revier mit Ausnahme einiger weniger namhafter Gipfelziele wie der Watzespitze fast nur die Höhenwege, die Besuch erhalten.
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Teil 1 | ![]() Während die erste Etappe in nur zwei Stunden bewältigt werden kann, wird es am zweiten Tag schon anspruchsvoller. Der Weg zur Kaunergrathütte ist steil und mühsam, aber lohnenswert! |
Teil 2 | ![]() Die vorletzte Etappe dieser Tour ist gleichzeitig eine der schönsten. Gemächlich zieht sich der Fuldaer Höhenweg auf meist grasigen Flanken zum Tschachenhaus, dem nächsten Etappenziel. |
Eckdaten zu den Höhenwegen am Kaunergrat | |
Hütten | Verpeilhütte (2025m), DAV, Mitte Juni bis Ende September, Tel. 0664/2501408; Kaunergrathütte (2817m), DAV, Mitte Juni bis Mitte September, Tel. 05413/862 42; Riffelseehütte (2293m), DAV, Mitte Juni bis Ende September, Tel. 0664/3950062; Taschachhaus (2434m), DAV, Mitte Juni bis Anfang Oktober, Tel. 0664/1384465; Gepatschhaus (1928m), DAV, Mitte Juni bis Ende September, Tel. 05475/489 |
Start/ Ausgangspunkt | Feichten (1289m) im Kaunertal; Bus von Prutz |
Endpunkt | Gepatschhaus (1928m), oberhalb des gleichnamigen Stausees im Kaunertal an der mautpflichtigen Gletscherstraße; ebenfalls Busverbindung |
Gehzeiten | Feichten – Verpeilhütte 2 Std. – Kaunergrathütte 4 Std. – Riffelseehütte 3 Std. – Taschachhaus 3 1/2 Std. – Gepatschhaus 5 Std. |
Anforderungen | Zwei anspruchsvollere Schartenübergänge knapp oberhalb der Dreitausenderlinie setzen die Maßstäbe für die Tour; Schlüsselstelle am Aperen Madatschjoch. Entsprechende Erfahrung in hochalpinem Terrain (Schneefelder, Blockwerk, steile Rinnen) unbedingt notwendig. Dazwischen leichtere Strecken auf Höhenwegen. Für Ausdauernde in drei Etappen à 5–7 Std. durchführbar, wesentlich moderater in fünf Tagen. |
Karte | Alpenvereinskarte, 1:25 000, Blätter 30/3 »Ötztaler Alpen – Kaunergrat« und 30/2 »Ötztaler Alpen – Weißkugel« |
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Die hier vorgestellte Route übersteigt den Kaunergrat gleich zweimal an 3000 Meter messenden Scharten, von denen besonders das Madatschjoch ein rassiges Kabinettstückchen für hochalpin erprobte Bergwanderer abgibt. Aber auch die Überschreitung des Ölgrubenjochs auf der Schlussetappe ist alles andere als ein Spaziergang. Eher schon trifft dieses Prädikat auf den Fuldaer Höhenweg zu, eine wundervolle Panoramastrecke über dem Taschachtal, wogegen der Cottbuser Höhenweg neben den obligatorischen Prachtausblicken zumindest vorübergehend auchmal an den Nerven kitzelt. Insgesamt also ein höchst abwechslungsreiches Programm, bei dem man sich die ganze Zeit auf mitreißende Landschaftsbilder freuen darf.
Von Feichten auf einer Forststraße in weit ausholenden Kehren an der steilen Waldlehne empor; die Abkürzungen sind aufgrund der Überwucherung eher weniger ratsam. Bis knapp unter die Verpeilalm wird meistens ohnehin mit dem Auto gefahren. Nun weiter ins wildromantische Verpeiltal hinein, entweder auf dem Ziehweg rechts des Baches, schöner jedoch über den Wandersteig auf der linken Seite. Schließlich öffnet sich das Idyll eines flachen, von hohen Felsflanken eingefassten Wiesenbodens, auf dem die Verpeilhütte (2025m) steht.
Auf dem grünen Anger südwärts über den Bach und an üppig mit Alpenrosen bestandenen Hängen bergauf. Man hält sich an den schwach ausgeprägten Geländerücken westlich des Kühgrübls, lässt die Abzweigung Richtung Mooskopf und Madatschkopf rechts liegen und gelangt bald in die steinige Zone der Hochkare. Mit Blick auf die wild zerklüfteten Madatschtürme und die gewaltige Watzespitze winden wir uns über Schuttmoränen zu einer Karschwelle (P. 2690) hinauf. Gleich dahinter befindet sich ein kleiner Schmelzwassersee, der vom Madatschferner gespeist wird. Im Gletschervorfeld verlieren sich die Wegspuren allmählich. Wir halten uns an der linken Seite aufwärts und müssen je nach Verhältnissen höher oben den Rand des Gletschers betreten (zumindest kann dies sinnvoller sein, als sich durch das beschwerliche Trümmerwerk zu mühen).
Nun Obacht: Um eine längere Gletschertraverse zu vermeiden, wurde der alte Übergang via Schneeiges Madatschjoch (3010m, längst nicht mehr vollständig überfirnt) jüngst durch eine neue Routenführung über das Apere Madatschjoch (3020m) ersetzt.
Wir steigen gleich in die vordere Rinne ein, die sich meist als unangenehmes Schuttcouloir präsentiert – trotz der angebrachten Ketten eine nicht leicht zu überwindende Hürde. Nach den ersten Metern an der rechten Seite quert man zu den linken Begrenzungsfelsen, wo man sich an besagten Ketten mühsam hinaufzieht. Achtung, die Rinne ist sehr steinschlaggefährdet. Nicht minder steil und bröselig zeigt sich die Ostseite, auch hier helfen die im Sommer 2005 installierten Sicherungen. Am Fuß der Steilflanke wäre das wohl größte Hindernis der Tour gepackt. Über Moränenfelder und einen spärlich begrünten Buckel geht es zur Kaunergrathütte (2811m) hinab. Als absoluter Herrscher nicht zu übersehen ist die Watzespitze.
Bei dieser Etappe steht zuerst ein längerer Abstieg durchs Planggeroßtal auf dem Programm. Währenddessen wird man sich immer wieder veranlasst fühlen, zur Watzespitze zurückzublicken. Nach einer Verflachung gelangen wir durch eine kleine Gasse zur Wegkreuzung P. 2452, wo rechts der Cottbuser Höhenweg weiterführt. Abwechselnd über Blockfelder sowie relativ steile Gras- und Schrofenpassagen queren wir die Hänge über dem unteren Planggeroßtal zu einer ausgeprägten Geländeschulter – ein herrlicher Rastplatz wie auf einem Balkon 700 Meter über der Sohle des Pitztales. Gegenüber schinden die Dreitausender des Geigenkammes mit Puitkogel und Hoher Geige Eindruck.
Der Cottbuser Höhenweg dreht an dieser Kanzel scharf nach Süden ein und nähert sich einer tiefen Geländerunse, die das einzige größere Hindernis auf diesem Steig bildet. Hinter einer Rippe wird an Ketten und künstlichen Tritten durch eine meist nasse Verschneidung in die Schlucht abgestiegen und gegenüber fast ebenso steil wieder hinauf. Danach kann man die Querung fortsetzen, wobei nach kurzem Abstieg um den Brandkogel herum wieder etwas an Höhe gewonnen wird. Schließlich verlässt man die Geländeterrasse und steigt über blockdurchsetzte Hänge zum Riffelsee ab. An der Seilbahnstation vorbei und über den meist stark bevölkerten Weg (warum wohl?) zur nahen Riffelseehütte (2293m), die hinter einem kleinen Mugel liegt.
Der Fuldaer Höhenweg im zauberhaften Licht eines frühen Morgens ist einfach ein Traum! Wir gehen kurz zum Abfluss des Riffelsees hinab und folgen dann der Trasse, die sich hoch an den Sonnenhängen über dem Taschachtal auf eine imposante Kulisse zubewegt. ImTalschluss leuchtet der Sexegertenferner. Die Strapazen sind auf dieser Strecke beinahe minimal, zieht sich der Fuldaer Höhenweg doch in sehr gemäßigter Steigung dahin, meist durch grasige Flanken, hin und wieder auch ein bisschen steiniger. Man überschreitet die Eiskastenbäche und bewältigt zwischendurch noch einige kurze kettengesicherte Passagen (Umgehung oberhalb möglich), ehe leicht absteigend der Sexegertenbach erreicht wird. Schließlich über die Brücke und nach links noch kurz hinauf zum Taschachhaus (2434m), das auf einem Moränenrücken mit packendem Blick in die Eisbrüche des Taschachferners platziert ist.
Nach der »Entspannungsetappe« auf dem Fuldaer Höhenweg wird es im letzten Abschnitt über das Ölgrubenjoch, übrigens der höchste Punkt der gesamten Tour, nochmals mühseliger. Gleich zu Beginn begebe man sich in jedem Fall wieder bis zur Brücke hinab und wähle den Steig auf der nördlichen Bachseite. Die alte Trasse diesseits ist zwar ebenfalls noch deutlich erkennbar und gut zu begehen, endet jedoch abrupt vor einer weggerissenen Brücke. Ohne sie gerät die Überschreitung des Gletscherabflusses zum schwierigen Unterfangen. Man steigt im Bereich der nördlichen Seitenmoräne des Sexegertenferners aufwärts.
Auf 2849m kommen wir an einem türkisfarbenen Moränensee vorbei, der wie ein Kleinod in dieser hochalpinen Umgebung wirkt. Dahinter rechts ausholend über steilere Blockschutthänge und je nach Beschaffenheit auch etwas heikle Schneefelder bis ins Ölgrubenjoch (3050m) hinauf. Westseitig warten jetzt über 1100, zumeist steile Höhenmeter im Abstieg. Zwar hat man es durchwegs mit einem passablen Bergweg zu tun, doch geht die Angelegenheit mit der Zeit ganz schön in die Knie. Die ersten gerölligen Passagen leiten auf eine Verflachung, bevor uns die nächste Karschwelle allmählich in die begrünte Zone bringt. Durch die Innere Ölgrube erst ziemlich gerade bergab, später in Kehren über die üppiger bewachsene untere Trogstufe zur Kaunertaler Gletscherstraße. Gleich rechts liegt zwischen Baumbeständen das Gepatschhaus (1928m) mit einer stattlichen Kapelle. Hier auch Bushaltestelle.
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