Dreh- und Angelpunkt dieser Schnuppertour in das Steinerne Meer ist das Kärlingerhaus. Hier, am Funtensee, entstand bereits im Jahre 1880 das Funtenseehaus, das schon damals als Bergsteigerstützpunkt diente. Auf unserer Runde machen wir Halt bei zwei weiteren klassischen Hütten, dem Riemannhaus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1885 zurückgehen und das seitdem mehrmals erweitert wurde, sowie dem Ingolstädter Haus, einer eher »jungen« Hütte, die erst im Jahre 1928 eingeweiht wurde. Der Gemütlichkeitsfaktor ist aber bei der letztgenannten eindeutig am höchsten.
Stelle eine FrageEtappe 1 | ![]() Die 1. Etappe führt uns von der Bootsanlegestelle St. Bartholomä zum Kärlingerhaus. Auf dem gut ausgeschilderten Weg geht es am Ufer des Sees entlang. |
Etappe 2 | ![]() Vom Kärlingerhaus wandern wir über Bergwiesen hinab zum idyllischen Funtensee, gehen an diesem links vorbei und weiter zur so genannten Teufelsmühle |
Etappe 3 | ![]() Der gut ausgebaute »Eichstätter Weg« verbindet das Riemannhaus mit dem Ingolstädter Haus |
Etappe 4 | ![]() Vom Alpenvereinshaus folgen wir leicht fallend dem Wanderweg (Mark.-Nr. 411) Richtung Hundstodgatterl zu einer Wegverzweigung. |
Eckdaten zur Hüttentour im Steinernen Meer | |
Hütten | Kärlingerhaus (1630 m), AV-Haus, Kat. I, von Pfingsten bis Mitte Oktober bewirtschaftet, 55 Betten, 178 Lager; Tel. 08652/29 95, Riemannhaus (2177 m), AV-Haus, Kat. I, Pfingsten sowie Mitte Juni bis Anfang Oktober bewirtschaftet; Tel. 0043/664/2 11 03 37, Ingolstädter Haus (2119 m), AV-Hütte, Kat. I, von Mitte Juni bis Anfang Oktober bewirtschaftet, 12 Betten, 70 Lager, 32 Notlager; Tel. 0043/6582/83 53, Gasthaus in St. Bartholomä (604 m) mit Biergarten, während der Zeit der Königsseeschifffahrt bewirtschaftet. |
Ausgangs-/ Endpunkt | St. Bartholomä (604 m) |
Gehzeiten | St. Bartholomä – Kärlingerhaus 3,5 Std.; Kärlingerhaus – Riemannhaus 2,5 Std.; Riemannhaus – Ingolstädter Haus 2,5 Std.; Ingolstädter Haus – Sigeretplatte – St. Bartholomä 4 Std. Gesamtgehzeit: 12,5 Std. (ohne Gipfeleinlagen) |
Anforderungen | Streckenweise lange Höhenwanderung. Achtung bei Nebel, dann kann es in den weiten Karrenfeldern zu Orientierungsproblemen kommen. Immer auf dem Weg bleiben! Der Übergang über die Sigeretplatte erfolgt auf Klettersteig (Seilsicherung und einige Metallleitern). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Nicht-Schwindelfreie nehmen die Variante vom Hundstodgatterl zurück zum Kärlingerhaus. |
Karte | Topographische Karte 1:50 000 »Berchtesgadener Alpen« (LVG) |
Buchtipp | ![]() Hüttenzauber, Panoramablicke, Gipfelglück. Höhenwege zwischen Berchtesgaden und Oberstdorf. Die schönsten Hüttenwanderungen in den Bayerischen Hausbergen in einem Wanderführer Hüttentouren. |
Mit Andrang – vor allem im Hochsommer – muss in allen drei Hütten gerechnet werden, denn diese Hüttenrunde zählt zu den beliebtesten größeren Unternehmungen in den Berchtesgadener Alpen. Von den möglichen Hüttengipfeln ist die Schönfeldspitze der beeindruckendste, aber auch der anspruchsvollste. Alle anderen Gipfel können von gut trainierten Bergwanderern ohne große Probleme anvisiert werden. Ideal an dieser Runde ist, dass Ausgangs- und Endpunkt zusammenliegen.
Von der Bootsanlegestelle wandern wir sogleich – den Biergarten lassen wir vorerst rechts liegen und heben ihn uns für die Rückkehr auf – auf dem gut ausgeschilderten Weg am Ufer des Sees entlang.
Schon bald haben wir das Getümmel hinter uns gelassen und schreiten munter auf die Felsen der Burgstallwand zu, wobei wir die Schuttreißen des Eisbachs queren. Nachdem wir den Bergfuß erreicht haben, geht es gleich recht steil bergwärts weiter. Wir queren den Schrainbach (reizvoller Wasserfall) und steigen in steilen Serpentinen durch Wald hinauf zur Schrainbach-Holzstube und zur verfallenen Unterlahneralm.
Dann weiter in freiem Gelände zur Steilpassage der »Saugasse«, wo sich der Steig in zahlreichen Kehren bergwärts windet. Wir erreichen das Hochtal der verfallenen Oberlahneralm (1420 m) und wandern durch den Bärengraben und das Ofenloch hinauf zum Funtenseesattel. Hier haben wir den auf dieser Etappe höchsten Punkt erreicht und steigen nun leicht fallend hinab zum Kärlingerhaus.
Gipfel am Weg
Vom großen Unterkunftshaus wandern wir über Bergwiesen hinab zum idyllischen Funtensee, gehen an diesem links vorbei und weiter (Mark.-Nr. 413) zur so genannten Teufelsmühle (der unterirdische Abfluss des Funtensees). Dann wieder ansteigend hinauf zum Eingang des Stuhlgrabens. Hier verzweigt sich der Weg; wir halten uns rechts und steigen hinauf zum Baumgartl (1788 m).
Hier verlassen wir allmählich die grüne Zone und steigen über einige Geländestufen hinauf zur baumlosen Karren- landschaft des Steinernen Meers. Nach der »Wunderquelle« (Wasserader mit Hinweistafel) erreichen wir das Salzburger Kreuz (2135 m). Nach diesem erhöhten Punkt geht es wieder etwas hinab und seitlich an der Schönfeldspitze vorbei hinauf zur Ramseider Scharte (dem Tor zum Pinzgau), wo sich das Riemannhaus auf der bereits stattlichen Höhe von 2177 Metern befindet.
Am Funtensee beim Kärlingerhaus befindet sich eine Messstation des Deutschen Wetteramtes. Dort werden täglich die Temperaturen ermittelt, die im Winter zu Deutschlands niedrigsten gehören.
Der gut ausgebaute »Eichstätter Weg« verbindet diese beiden Hütten. Vom Riemannhaus folgen wir dem markierten Weg (Mark.-Nr. 401) über die weiten Karrenfelder seitlich des Breithorns, des Mitterhorns und der Achselköpfe, vorbei zur Wegscheid (Abstieg zur Peter-Wiechenthaler-Hütte möglich), dann weiter zum Ingolstädter Haus vor der prächtigen Kulisse des Großen und des Kleinen Hundstods. Auf dieser Strecke erreichen wir mit 2309 Metern den höchsten Punkt unserer Hüttenrunde.
Vom Alpenvereinshaus folgen wir leicht fallend dem Wanderweg (Mark.-Nr. 411) Richtung Hundstodgatterl zu einer Wegverzweigung. Hier halten wir uns links (rechts geht es zum Funtensee) und steigen zum Hundstodgatterl (2188 m) hinauf. In stetigem Auf und Ab erreichen wir dann durch den Hundstodgraben und über latschenbewachsene Schrofen den Trischübelpass (1798 m) mit großartigem Blick auf den Watzmann. Hier halten wir uns rechts und folgen der Ausschilderung (Mark.-Nr. 421) zum Königssee.
Über zahlreiche Serpentinen geht es hinab in das grüne Gelände der ehemaligen Sigeretalm. Hier zweigt unser Weg (Mark.-Nr. 419) links ab. Wir steigen nun durch lichten Buchenwald und schotteriges Gelände ab zur Sigeretplatte.
Diesen steilen Felsabbruch der Hachelköpfe überwinden wir mit Hilfe einer guten Steiganlage, dann geht es in Serpentinen hinab zum Funtenseeweg, der uns als Aufstiegsweg zum Kärlingerhaus gedient hat. Auf diesem kehren wir links haltend nach St. Bartholomä zurück.