Auf dieser Höhenwanderung über dem Kleinwalsertal lernen wir nicht nur einen der schönsten Allgäuer Höhenwege kennen, wir überschreiten mit dem Fellhorn auch einen der großartigsten Blumenberge. Im Frühsommer ist die ganze Bergflanke von blühenden Alpenrosen übersäht.
Die Hüttenwanderung über dem Kleinwalsertal bietet viele Varianten und mit dem Widderstein einen der formschönsten Berge der Allgäuer Alpen, der nachweislich im Jahre 1669 von einem Pfarrer zum ersten Mal bestiegen wurde.
Teil 1 | ![]() Die erste Hürde nehmen wir mit der Söllereckbahn, denn der Anstieg ist doch sehr langweilig. Erste Station am Weg nach der Bergstation ist die bewirtschaftete Sölleralpe mit freiem Blick vom Freisitz über das Illertal hinweg. |
Teil 2 | ![]() Von der Alpenvereinshütte führt ein schöner Höhenweg (Mark.-Nr. 443) unter dem Engererkopf, dem Liechelkopf und dem Geißkopf zur Geißhornscharte (2158 m). |
Hüttenwanderung über dem Kleinwalsertal | |
Hütten | Berghaus Schönblick (1400 m), privat, ganzjährig bewirtschaftet, Tel. 08322/40 30, Berghaus am Söller (1450 m), privat, ganzjährig bewirtschaftet, Tel. 08322/33 41, Fiderepasshütte (2067 m), AV-Hütte, Kat. I, bewirtschaftet von Pfingsten bis Mitte Oktober, Tel. 0043/5517/2 06 26 oder 0043/664/3 20 36 76, Mindelheimer Hütte (2013 m), AV-Hütte, Kat. I, bewirtschaftet von Mitte Juni bis Mitte Oktober, Hütten-Hotline 08322/70 01 53, Widdersteinhütte (2009 m), privat, bewirtschaftet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, Tel. 0043/664/3 91 25 34 |
Start/ Ausgangspunkt | Bergstation Söllereckbahn (1400 m) |
Endpunkt | Baad (1244 m) Rückkehr zum Ausgangspunkt: Über Mittelberg und Riezlern mit dem RVA-Bus zurück zur Talstation der Söllereckbahn. Oder mit dem RVA-Bus weiter nach Oberstdorf |
Gehzeiten | Bergstation Söllereckbahn – Sölleralpe – Fellhorn 3 Std.; Fellhorn – Fiderepasshütte 3 Std.; Fiderepasshütte – Mindelheimer Hütte 3 Std.; Mindelheimer Hütte – Widdersteinhütte 4 Std.; Widdersteinhütte – Bärgunthütte – Baad 2,45 Std. Gesamtgehzeit: ca. 16 Std. |
Anforderungen | Lange Wanderung; besonders auf dem schmalen und ausgesetzten Söllereck-Fellhorn-Kamm Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt. Bei Nässe nicht begehen, da Abrutschgefahr. |
Karte | Topographische Karte 1:50 000 »Allgäuer Alpen« (LVG) |
Buchtipp | ![]() Hüttenzauber, Panoramablicke, Gipfelglück. Höhenwege zwischen Berchtesgaden und Oberstdorf. Die schönsten Hüttenwanderungen in den Bayerischen Hausbergen in einem Wanderführer Hüttentouren. |
Die erste Hürde nehmen wir mit der Söllereckbahn, denn der Anstieg ist doch sehr langweilig. Erste Station am Weg nach der Bergstation ist die bewirtschaftete Sölleralpe mit freiem Blick vom Freisitz über das Illertal hinweg. Anschließend folgt der grandiose Höhenweg dem Söllereck-Fellhornkamm.
Zwei Bergstationen folgen, bei denen wir in die Route ein- bzw. aussteigen können. Dann geht es mit Höhenverlust hinüber zur Fiderepasshütte.
Von dort haben wir die Gelegenheit, einen der großartigsten Klettersteige, den Mindelheimer Klettersteig, in unsere Route einzubauen.
Wem das alles ein bisschen zu viel ist und wer nicht die richtige Ausrüstung dabei hat, wandert auf dem einfachen Krumbacher Höhenweg hinüber zur Mindelheimer Hütte. Auf dieser Etappe können wir mit Murmeltieren und sogar Steinböcken rechnen, denn in der Umgebung wurden sie vor einigen Jahrzehnten neu angesiedelt.
Auf dem letzten größeren Wegabschnitt – der durch einsames Gebiet wie das Koblat führt – bieten sich noch zwei Gipfelabstecher an, bevor wir durch das reizvolle Bärgunttal hinaus nach Baad wandern. Der ergiebigste der Abstecher ist sicher der Widderstein.
Gipfel am Weg
Zuerst mit der Söllereckbahn hinauf zum Söllereck (es führt von dort auch ein Wirtschaftsweg hinauf, der sich bis zur Sölleralpe fortsetzt). Von der Bergstation folgen wir der Ausschilderung in Richtung »Sölleralpe«, gehen dabei über ein paar Treppenstufen zum Berggasthaus Söllereck, umrunden auf deren rechter Seite die Terrasse und gelangen wenig oberhalb zu einer Wegverzweigung. Dort halten wir uns links und wandern nur mehr leicht ansteigend durch Wald auf breitem Alpweg um das Söllereck herum.
Bald verlassen wir den Wald und mit freier Sicht auf den Allgäuer Hauptkamm folgen wir unfehlbar dem Wirtschaftsweg zur Alpe Söller. Dort steigen wir rechts in Kehren steil durch Latschen zur Kammhöhe an (rechts Abstecher zum Söllereck möglich). Nun links auf dem teils schmalen Graskamm (bei Nässe nicht ungefährlich) weiter in südwestlicher Richtung im leichten Auf und Ab über den Schlappoltkopf hinweg zum Fellhorn, das ein schlichtes Holzkreuz schmückt. Jenseits hinab und immer auf dem Grat bleibend weiter zum Gundsattel (1810 m). (Zustieg von der Kanzelwandbahn-Bergstation, (1968 m): Der interessanteste Übergang erfolgt auf Steig über die Kanzelwand und hinab ins Rossgundkar und dann ohne Höhenverlust hinüber zur verfallenen Kühgundalpe, (1745 m).)
Vom Gundsattel links hinab zur verfallenen Roßgundalpe, dann nahezu eben hinüber (Mark.-Nr. 446) zur ebenfalls verfallenen Kühgundalpe. Von dort folgen wir dem westwärts leicht ansteigendem Hochtal zunächst im Talgrund, dann in Kehren hinauf zum Fiderepass mit der gleichnamigen Hütte.
Von der Fiderepasshütte wenige Meter hinunter zum Pass und jenseits über Geröll in Kehren hinauf zur Fiderescharte (2214 m). Steil hinab zum Krummbacher Höhenweg, der uns rechts haltend auf schönem, aussichtsreichem Weg (Mark.-Nr. 443) – gegenüber liegt der Allgäuer Hauptkamm – fast eben zur Mindelheimer Hütte führt.
Von der Alpenvereinshütte führt ein schöner Höhenweg (Mark.-Nr. 443) unter dem Engererkopf, dem Liechelkopf und dem Geißkopf zur Geißhornscharte (2158 m). Dort Abstieg ins Gemstelbachtal möglich. Wir gehen jedoch links weiter in Richtung Koblathütte, sogleich wieder rechts und über das Koblat (1982 m; Orientierung etwas schwierig) im Auf und Ab auf markiertem Weg hinüber zum Gemstelpass (1972 m). Dort links haltend zur Widdersteinhütte.
Von der Widdersteinhütte folgen wir dem markierten Pfad durch Bergwiesen seitlich am Widderstein vorbei in Richtung Hochalppass und wandern auf einem Grasrücken leicht hinunter (rechts unten liegt der kleine Hochalpsee) zur Neuen Hochalphütte. Vorbei an dieser und zur verfallenen alten Hochalphütte, rechts und über ein paar Geländestufen ins Bärgunttal. Wir queren dann den Bach und wandern talwärts durch Bergwiesen zur Bärgunthütte, wo wir noch einmal einkehren können. Hier im Bärgunttal wurde übrigens der letzte Bär in den Allgäuer Alpen erlegt. Der Talname spricht da seine eigene Sprache. Anschließend wandern wir bequem am Bach entlang talaus, queren ihn noch einmal und erreichen zuletzt über eine Holzbrücke den kleinen Ort Baad, dem Endpunkt unserer langen Wanderung.