Diese Wetterstein Durchquerung von Garmisch-Partenkirchen hinüber nach Ehrwald führt uns auf einem kleinen, überaus lohnenden Umweg zum vielleicht schönsten Platz im Wettersteingebirge. Selbst König Ludwig II. war vom Schachen so begeistert, dass er sich hier ein schönes Jagdschloss erbauen ließ.
Dieses und den benachbarten Botanischen Alpengarten sollte man bei der Wanderung unbedingt besichtigen. Am zweiten Tag wandert man dann entlang der Partnach zur wunderschön und direkt an deren Kiesbett gelegenen Reintalangerhütte, wo man sich einen Besuch der unweit davon gelegenen Partnachquelle nicht entgehen lassen sollte. Am nächsten Tag folgt auf dem Weg zur Knorrhütte und zum verkarsteten Zugspitzplatt ein landschaftliches Kontrastprogramm, das mit einem wunderschönen Abstieg nach Ehrwald endet. Wer noch nie auf der Zugspitze war, der kann natürlich von der Knorrhütte aus als krönenden Abschluss auch noch Deutschlands höchsten Gipfel erklimmen.
Teil 1 | ![]() Wir starten die Wanderung am Olympischen Skistadion (720 m), gehen rechts vorbei und folgen der Teerstraße an der Partnach entlang nach Süden. |
Teil 2 | ![]() Ausgeruht starten wir am nächsten Morgen hinter dem Schachenhaus und folgen dem Wegweiser zum Oberreintal. Der Weg führt nun steil in südwestlicher Richtung in das wunderschöne Seitental hinab. |
Eckdaten zur schönsten Wetterstein-Durchquerung | |
Hütten | Schachenhaus (1866 m), privat, geöffnet von Anfang Juni bis Anfang Okt., Tel.: 0172/876 88 68, Reintalangerhütte (1367 m ), DAV, geöffnet von Ende Mai bis Anfang Okt., Tel: 0881/708 97 43, Knorrhütte (2052 m) |
Start/ Ausgangspunkt | Skistadion in Garmisch-Partenkirchen (720 m ) |
Endpunkt | Ehrwald (1000 m) |
Gehzeiten | Tag 1: 3,45 Std., Tag 2: 4,15 Std., Tag 3: 6 Std. |
Anforderungen | Die landschaftlich sehr abwechslungsreiche Durchquerung erfolgt auf meist guten Bergwegen. Technisch schwierigere Passagen gibt es so gut wie keine, dafür sind die Weglängen nicht zu unterschätzen. |
Karte | Bayer. Landesvermessungsamt 1:50 000, UK L 31 Werdenfelser Land |
Buchtipp | ![]() Traumhafte Wochenendtouren: stille Rundwanderungen, aussichtsreiche Durchquerungen, anspruchsvolle Überschreitungen; für jeden Anspruch etwas! |
Wir gehen am Olympischen Skistadion (720 m) rechts vorbei und folgen der Teerstraße an der Partnach entlang nach Süden. An einer Weggabelung halten wir uns links, kommen am Gasthaus Wildenau vorbei und erreichen bald darauf den Eingang zur Partnachklamm (Eintritt: 2 Euro). Durch sie führt ein beeindruckender, in den Fels gesprengter Weg entlang der sprudelnden Fluten ins Wettersteingebirge hinein.
Hinter der Klamm steigt der Weg kurz bergan, um sogleich wieder zur Partnach hinunterzuführen. Diese überqueren wir auf einer Brücke und folgen einem Holzschild, das nach links auf den Weg zum Schachen hinweist. Wir überqueren einen breiten Fahrweg und steigen sogleich auf dem sogenannten Kälbersteig in südlicher Richtung durch wunderschönen Bergmischwald bergan.
Zweimal treffen wir auf einen Fahrweg, dem wir jeweils nur ein kurzes Stück folgen. Beim ersten Mal verlassen wir ihn, indem wir geradeaus gehen, beim zweiten Mal halten wir uns an einer Biegung halb links. Noch einmal überquert unser Fußweg den Fahrweg, bevor es etwas steiler bergauf geht.
Bald treffen wir auf den von Elmau heraufführenden breiteren Schachenweg. Diesem folgen wir nach rechts und wandern von nun an wieder in angenehmer Steigung bis zum Schachenhaus (1866 m), wo das Jagdschloss König Ludwigs II. und ein Botanischer Alpengarten besichtigt werden können.
Hinter dem Schachenhaus folgen wir nach rechts dem Wegweiser zum Oberreintal. Der Weg führt nun steil in südwestlicher Richtung in das wunderschöne Seitental hinab. Im Oberreintal (1460 m) angekommen, wenden wir uns, nachdem wir den Reintalbach überquert haben, nach rechts. Zunächst geht es flach in Richtung Norden, dann wird das Gelände wieder steiler, und wir steigen in vielen kleinen Kehren in das Haupttal hinunter, in dem die Partnach fließt.
Hier stoßen wir auf einen parallel zur Partnach verlaufenden Fußweg, dem wir nach links (Westen) folgen. Kurz darauf überquert der Weg den Bach, und wir stehen sogleich an der urigen Bockhütte (1050 m), die sich zur Einkehr anbietet. Immer entlang der Partnach geht es nun leicht ansteigend weiter in Richtung Westen.
Das Rauschen des Flusses wird immer leiser, bis es ganz verschwindet, da die Partnach nun ein Stück lang unterirdisch verläuft. Auch die in vielen Karten noch eingezeichnete Blaue Gumpe lockt heutzutage nicht mehr mit ihrem türkisfarbenen Wasser, da sie 2005 durch einen Bergrutsch zerstört wurde.
Nachdem die Partnach wieder zum Vorschein kommt, sehen wir einen Wasserfall vor uns. Der Weg führt nun steiler zu diesem hin und hinter der Geländestufe wieder ganz flach zur direkt an der Partnach gelegenen Reintalangerhütte (1367 m).
Wem diese Etappe nicht lang genug ist bzw. wer lieber die Gehzeit am Sonntag etwas verkürzen möchte, der kann selbstverständlich noch zur Knorrhütte aufsteigen und dort übernachten. Die zusätzliche Gehzeit beträgt etwa zwei Stunden.
Von der Reintalangerhütte aus folgen wir dem markierten Weg entlang einer großen Wiese und gehen bei einer Gabelung weiter geradeaus. Der durch Latschengelände führende Weg wird nun steiler. Nach etwa einer Stunde erreichen wir einen Stein mit der Aufschrift »Felsensteig«, an dem sich der Anstiegsweg teilt. Der Felsensteig, der nach links wegzieht, ist im Aufstieg wesentlich einfacher zu bewältigen; außerdem führt er nach wenigen Minuten an einer Wasserstelle vorbei.
Der rechte Weg führt in vielen Serpentinen durch ein unangenehmes Geröllfeld bergan. Kurz vor der Knorrhütte (2052 m) führt der sogenannte Plattsteig nun deutlich flacher zunächst nach Westen, dann nach Süden zum sogenannten Gatterl (2023 m), das den Übergang auf die Südseite des Wettersteingebirges und zugleich auch nach Österreich vermittelt. Hinter dem Gatterl geht es ein kurzes Stück steil bergab (Drahtseile), ehe wir zum Feldernjöchl (2045 m) wieder einige Höhenmeter aufsteigen müssen.
An der dortigen Weggabelung halten wir uns rechts und folgen dem Weg weiter nach Westen. In einer längeren, leicht ansteigenden Querung erreichen wir bald darauf einen weiteren aussichtsreichen Wiesensattel. Von dort führt der Weg nun recht angenehm in immer demselben Gefälle nach Westen hinab. Wir überqueren ein Bachbett, folgen dann dem Bach und wandern schließlich am Waldrand entlang zur Hochfeldernalm (1732 m) hinab.
Von dort aus gehen wir ein kurzes Stück auf einem Fahrweg, verlassen diesen aber kurz darauf, indem wir einem Wiesenpfad nach rechts folgen. Nachdem wir einen Weidezaun überstiegen haben, geht es in lichtem Wald über Holzstufen hinab, und wir stoßen wieder auf den Fahrweg, dem wir nun nach rechts ohne Orientierungsprobleme zur Ehrwalder Alm (1502 m) folgen.
Kurz hinter dieser können wir den breiten Fahrweg verlassen, indem wir nach rechts einem schmäleren Weg folgen. Dieser führt zuerst noch in lichtem Waldgelände, dann über freie Almwiesen – nur die fest installierten Beschneiungsanlagen stören das schöne Landschaftsbild – hinunter zur Talstation (1110 m) der Ehrwalder-Alm-Seilbahn, wo sich auch eine Bushaltestelle befindet.
Von der Knorrhütte aus kann man natürlich auch die Zugspitze (2963 m) besteigen. Man folgt dem beschilderten Anstieg über das zunächst felsige, dann geröllerfüllte Zugspitzplatt nach Westen. Der Steig quert unterhalb der Seilbahn, die vom Platt aus zum Gipfel fährt, hinüber zum Ansatz des Zugspitze-Westgrats. Nun geht es steiler auf diesem in vielen Kehren und z. T. auch leicht ausgesetzt (Drahtseile) zum Gipfel hinauf. Für den Rückweg nach Garmisch fährt man mit der Seilbahn hinunter zum Eibsee und von dort mit der Zugspitzbahn weiter.