Ansbacher Huette Tirol

Hoch über dem Stanzer Tal liegt die Ansbacher Hütte in herrlicher Aussichtslage auf den grasbewachsenen Südostausläufern der Samspitze in einer Höhe von 2376 Metern. Die Lage ist ideal, der Standort erleichtert den Zugang zu zahlreichen sehr attraktiven Aussichtsgipfeln wie Feuerspitze, Wetterspitze, Rotplatte und Rotspitze, Freispitze und all die anderen, weit weniger bekannten Zacken. Anspruchsvolle Steige wie der drahtseilgesicherte Theodor-Haas-Weg führen zum Kaiserjochhaus oder zur Simms-Hütte im Westen. Abwechslungsreich ist der Weg über die Grießlscharte zur Memminger Hütte im Nordosten, der einen herrlichen Blick in die alpinen Sportkletterrouten an der Freispitze ermöglicht und bei der urigen Schäfergufelhütte vorbeiführt, die unter einem Felsdach steht. Und dann ist die Ansbacher Hütte noch Ausgangspunkt für den Augsburger Höhenweg hinüber zur Augsburger Hütte, der zu den beeindruckendsten Höhenwegen der Alpen zählt. Ferner ist die Hütte Etappenziel des E4 und der alpinen Variante des neuen Adlerwegs, der von St. Johann in den Kitzbüheler Alpen quer durch Tirol bis nach St. Anton am Arlberg zieht.

Abseits der Massen

Zweifellos liegt diese Hütte also an einer alpinstrategisch wichtigen wie auch besonders schönen Stelle, und so wundert man sich meist doch ein wenig darüber, dass die durchschnittliche Gästezahl in der Saison mit nur 3000 Übernachtungen angegeben wird. Das ist – abgesehen von der stark besuchten Memminger und Hanauer Hütte – typisch für die kleinen Lechtaler Hütten. Im Vergleich dazu werden auf den stark besuchten Hütten des Allgäuer Hauptkammes viermal so viele Übernachtungsgäste gezählt. Das hängt sicher damit zusammen, dass die Routen und Ziele in den Lechtaler Alpen etwas weniger bekannt sind als beispielsweise der Hochvogel und der Heilbronner Weg und oft etwas anspruchsvoller. Durch die Steilheit des Gebirges ist hier auch eine gute Kondition erforderlich. Wer das mitbringt, dem wird es hier allerdings ganz ausgezeichnet gefallen, denn in dieser kargen, wilden Gebirgslandschaft ist man dafür tagsüber völlig oder zumindest stundenlang allein unterwegs.

Hüttentradition

Wer Gast ist auf der Ansbacher Hütte bei Barbara und Erwin Nöbl, dem geht’s gut. Alles ist gut organisiert, man fühlt sich willkommen als Gast, die Portionen sind groß, und es schmeckt vorzüglich: Ein großes Grillkotelett mit einem Berg Brat kartoffeln und gemischtem Salat gibt’s dank Materialseilbahn fast zu einem Preis wie im Tal, und morgens kann man wählen zwischen einem kleinen und großen Frühstück. Wenn Barbara und Erwin Nöbl nicht da sind, kümmern sich Tochter Cornelia und deren Freund Markus um das Wohl der Gäste. Es sieht ganz so aus, als ob Cornelia die lange Familien tradition fortsetzen würde, die mit Eduard Traxl aus Pians begann, der die Hütte von 1920 bis 1955 führte und in der Kriegszeit den Betrieb unter schwierigsten Verhältnissen aufrechterhielt. Nach den Kriegswirren wurde die Hütte mehrmals geplündert, auch waren die Eigentumsverhältnisse nicht eindeutig geklärt, sodass sich die Wiederaufnahme des Betriebs hinauszögerte. 1956 übernahm Emma Nöbl, die Tochter von Eduard Traxl und Mutter des heutigen Hüttenwirts, die Bewirtschaftung. Am 18. Juni 1956 kam die Hütte wieder in den Besitz der Sektion Ansbach, womit endlich wieder ein regelmäßiger Hüttenbetrieb einsetzte. 1977 folgte Schwiegertochter Barbara Nöbl als Pächterin und bewirtschaftet die Hütte bis heute, unterstützt von Mann und Tochter. Damit befindet sich die Hütte im Jahre 2006, in dem die Ansbacher Hütte ihr 100-jähriges Jubiläum feiert, bereits seit 86 Jahren und in dritter Generation in der Obhut der Familien Traxl und Nöbl.

 

Eckdaten zur Ansbacher Hütte in Tirol

Lage 2376 m
Besitz DAV
Öffnungszeiten Anfang Juli bis Ende September
Ausstattung Schlafplätze Zimmerlager: 27, Matratzenlager: 54, Notlager: 0
Preise 4,- bis 22,- Euro
Kontakt Tel. 0043 0664- 143 10 09, Homepage Ansbacher Hütte
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