Riemannhaus Steinernen Meer

Manche Hütten liegen einfach grandios. Das trifft auf jeden Fall auch auf das Riemannhaus in der Ramseider Scharte zu. Diese mutet – flankiert von den senkrechten Felsabstürzen von Breithorn und Sommerstein – wie ein natürliches Tor in die eigenwillige Karstöde des Steinernen Meers an und gewährt umgekehrt einen Prachtblick hinaus in den grünen Pinzgau. Bei den Pinzgauern war die Ramseider Scharte seit jeher bekannt als Übergang Richtung Königssee und Berchtesgaden. Alljährlich wird im August sogar eine traditionelle Wallfahrt von Maria Alm nach St.Bartholomä durchgeführt – ein ganzer Tross bewegt sich dann über die vom Zahn der Zeit zernagten Karrenfelder. Anno 1688 kenterte auf dem Königssee ein mit 60 Personen besetztes Wallfahrerschiff im Sturm, woran heute noch eine Tafel an der Falkensteinerwand erinnert.

Doch zurück zum Riemannhaus: In der strengen Mondlandschaft des Steinernen Meers wirkt eine Hütte in besonderem Maße wie eine Zufluchtsstätte – ein Schutzhaus in buchstäblichem Sinne. So erklärt sich vielleicht auch, dass schon 1885, also relativ früh in der alpinen Erschließungsgeschichte, der Bau des Riemannhauses von der Sektion Pinzgau veranlasst wurde. 1901 ging es auf die Sektion Ingolstadt über, die ihr Arbeitsgebiet im Steinernen Meer später mit dem Bau des Ingolstädter Hauses noch erweiterte. Für Bergwanderer mit gehobenen Ansprüchen ist es geradezu ein Paradies für ausschweifende Streifzüge, die durch solche Stützpunkte überhaupt erst ermöglicht werden. Daneben wird das Riemannhaus aber auch sehr stark von Tageswanderern frequentiert, die den spannenden Ramseider Steig von Maria Alm herauf begehen.

Eckdaten zum Riemannhaus – das Tor zum Steinernen Meer

Lage 2177 m
Besitz DAV
Öffnungszeiten Mitte Juni bis Anfang Oktober
Ausstattung Schlafplätze: Zimmerlager: 20, Matratzenlager: 100, Notlager: 20, Winterraum vorhanden
Preise 5,- bis 28,- Euro
Kontakt Tel. 0043/(0)664/357 52 84, Homepage Riemannhaus
Buchtipp Wiembachgrieshuette BerchtesgardenMark Zahel: Hüttentreks
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